Patientenseminar zum Thema Schlaganfall
Am Mitwoch, 08.06.2016, fand wieder ein Patientenseminar der Koronarsportgruppe des TuS Glane in der Gaststätte Wiemann-Sander statt.
Ein Schlaganfall ist eine „schlagartige“ Funktionsstörung des Gehirns, die jeden treffen kann und auch heute noch zum Tode führen kann. Deshalb referierte Dr. Matthias Leistler vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Hagen vor der Koronarsportgruppe des TuS Glane in der Gaststätte Wiemann-Sander über Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße und die Folgen aus neurobiologischer Sicht.
Bilden sich in den Blutgefäßen des Gehirns Gerinnsel, sogenannten „Thromben“, so könnten diese Gefäße verstopfen und sogar platzen, was einen Infarkt oder eine Blutung im Gehirn verursachen könne. Leistler erklärte, dass es im Gehirn verschiedene Areale gibt, die für verschiedene Funktionen, wie sprechen oder Bewegungen verantwortlich sind. Werden diese nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, so könnten sie absterben, sodass die Aufgabe dieser Region im Gehirn nicht mehr erfüllt werden könne. Das habe Erscheinungen zufolge, an denen man einen Schlaganfall erkennen könne: Lähmungen, veränderte oder fehlende Sprache, Sehstörungen, Schwindel oder sehr starke Kopfschmerzen.
Bestehe ein Verdacht auf Schlaganfall, so sollte man unbedingt sofort den Notarzt rufen und auf keinen Fall zögern, denn es komme auf die Stunden danach besonders an (Time is brain). Heutzutage könne man fast jedem Patienten helfen, so Leistler, allerdings nur, wenn sofortige Hilfe möglich sei. Dafür brauche es ein Krankenhaus mit einer sogenannten „Stroke-Unit“. Dort würde festgestellt, wo das Gerinnsel das Gefäß blockiert und dann versucht, es mithilfe eines Blutverdünnungsmittels oder eines Katheters zu entfernen. So könnten ungefähr zwei Drittel der Patienten nach einem Schlaganfall ihr Leben fortführen ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. In Deutschland seien täglich 550 Menschen betroffen, eine halbe Million Menschen leben mit Behinderung nach einem Schlaganfall in der Bundesrepublik.
Dr. Leistler veranschaulichte, dass es verschiedene Risikofaktoren für einen Schlaganfall gibt. Der größte sei Bluthochdruck, aber auch Faktoren wie Vorhofflimmern, Diabetes und Atherosklerose erhöhten das Risiko auf einen Schlaganfall. Hinzu kämen Übergewicht, Rauchen, Alkohol und Drogen. Demnach könne man einem Schlaganfall vorbeugen, indem man sich gesund ernähre und bewege und so Übergewicht reduziere, zudem auf Rauchen und Drogen verzichte und sich regelmäßig von seinem Hausarzt untersuchen lasse. Diese Dinge standen auch auf seinem „Merkzettel“ am Ende des Vortrags. So betonte Dr. Leistler auch noch einmal, wie wichtig es sei, die oben genannten Symptome eines Schlaganfalls zu erkennen und sofort zu handeln und den Notruf zu wählen.
Nachdem Dr. Leistler offene Fragen geklärt hatte, bedankten sich Dr. Paul-Hans Suerbaum und Helmut Buschmeyer ganz herzlich im Namen der Gruppe für den Vortrag und überreichten eine Flasche Fritz-Walter-Sekt und versprachen eine weitere, sofern Deutschland Europameister würde.
Die Koronarsportgruppe des TuS Glane trainiert jede Woche in der Dörenbergklinik Bad Iburg unter der Leitung von Hannelore Brodmann. Es gibt zwei Gruppen, die sich immer mittwochs von 19 - 21 Uhr treffen. Die ärztliche Aufsicht übernimmt dabei Dr. Paul-Hans Suerbaum. Mehrmals im Jahr veranstaltet die Koronarsportgruppe sogenannte Patientenseminare, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist.